Jovi's Asialaden
in Braunau am Inn
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Chrysanthemen sind Pflanzen aus der Familie der Korbblütler. Es gibt weltweit über 40 Arten. Sie sind vor allem als Zierpflanzen bekannt. Ursprüngliches Hauptverbreitungs-gebiet ist Ostasien.
Chrysanthemum indicum ist eine spezielle Art dieser Pflanzengattung und spielt in der Naturmedizin Chinas, Japans und Koreas eine wichtige Rolle.
Vor allem in China hat sich der Tee von den Blütenköpfen von Chrysanthemum indicum auch als beliebtes und bekömmliches Alltagsgetränk etabliert.
Wichtig: Die beschriebenen Verwendungen und Wirkungen beziehen sich ausschliesslich auf Chrysanthemum indicum. Einige andere Arten der Gattung der Chrysanthemen sind in ihrer Wirkung giftig!
Die Blüten werden getrocknet und als Kräutertee zubereitet. Man übergiesst sie mit kochendem Wasser und lässt sie 10 bis 30 min. ziehen. Der Tee hat einen lieblichen und blumigen Duft und Geschmack, der durch ein Löffelchen Honig oder braunen Zucker noch angenehm unterstrichen und abgerundet wird.
Chrysanthementee ist wegen seiner erfrischenden und ab-kühlenden Wirkung ein bevor-zugtes Getränk für den Sommer. Er hilft jedoch auch im Winter gegen verschiedene Beschwerden wie z.b. Erkältung, Grippe, Fieber.
In China ist der Chrysanthementee ein populäres Alltagsgetränk, das in vielen Restaurants angeboten wird.
Seit vielen Jahrhunderten wird der Tee auch in Japan und Korea wegen seiner Heilwirkungen geschätzt und genutzt.
Unser Tipp: Trinken Sie Chrysanthementee kurweise, also z.b. 1 Woche lang täglich 2 liter. Und probieren Sie es einmal mit einem Schuss Holunderblütensirup oder Orangensaft dazu....
Bereits der chinesische Philosoph und Lehrmeister Konfuzius hat um ca. 500 v. Chr. den Anbau der Chrysanthemen-Pflanze erwähnt.
Man geht davon aus, dass die Pflanze ab dem 1. Jahrhundert v. Chr. in China als Medizin gut bekannt war. Sie wird zu jener Zeit im klassischen Buch der chinesischen Kräutermedizin erwähnt, dem Shen Nong Ben Cao Jing. Dies ist die weltweit älteste Schriftensammlung über Ackerbau und Heilpflanzen. Sie wurde nach dem Namen des legendären chinesischen Kaisers Shennong benannt. Shennong, wörtlich übersetzt "göttlicher Bauer", soll vor ca. 5000 Jahren gelebt und unter anderem als Lehrer für Ackerbau und Naturmedizin gewirkt haben. Er gilt auch als einer der "Gründerväter" der chinesischen Kultur. Sein Wissen wurde über viele Generationen mündlich weitergegeben und als Shen Nong Ben Cao Jing vermutlich in dem Zeitraum zwischen 300 v. Chr. und 200 n. Chr. erstmals schriftlich zusammengefasst. Das Orginalbuch ist zwar nicht mehr vorhanden, es gibt jedoch Abschriften davon.
In dem auch heute noch vielbeachteten Buch werden 365 medizinische Substanzen, darunter viele Heilpflanzen, vorgestellt und es wird beschrieben wie sie bei insgesamt 170 verschiedenen Erkrankungen eingesetzt werden können. Es heisst dort zu Chrysanthemum indicum, der Tee würde verordnet, um durch feuchte Witterung bedingte Blockaden zu behandeln, sowie Kopfschmerzen und Schwindel zu lindern, die durch ungünstigen Wind verursacht seien. Zusätzlich ergänze Chrysanthemum die Qualität des Yin-Blutes (das Blut entspricht in der TCM der Yin-Energie); und sobald die Blutenergie beruhigt und die Leberenergie ausgeglichen seien, würden auch Augenerkrankungen geheilt werden können.
Im 4. Jahrhundert wurde die Pflanze von buddhistischen Mönchen nach Japan gebracht und bald darauf auch dort für heilkundliche Zwecke angebaut.
Im 17. und 18. Jahrhundert wurde Chrysanthemum und damit auch Chrysanthemum indicum nach Europa importiert.
Übrigens: Chrysanthemum ist die Nationalblume von Japan, ihr ist der Chrysanthemum-Tag gewidmet, der 9. Tag im 9. Monat.
Heilwirkungen des Chrysanthemenblüten-Tees lt. der traditionellen chinesischen, japanischen und koreanischen Naturmedizin:
- gegen Entzündungen in den Bereichen Mund, Hals, Bronchien, Lungen
- gegen Hitze, Fieber, Grippe
- gegen Bluthochdruck
- gegen Kopfschmerzen und Schwindel
- gegen Übelkeit und Tinnitus
- gegen Hautprobleme wie Akne, Furunkel, Neurodermitis;
die Anwendung erfolgt innerlich als Tee oder auch äusserlich als Umschlag
mit einem Sud aus Chrysanthemenblüten.
- gegen Durchblutungsstörungen wie Krampfadern, Arteriosklerose,
Thromboseneigung, Koronarinsuffizienz
- gegen Augenentzündugen; gegen tränende, trockene, schmerzende Augen;
auch als äusserliche Anwendung mit Umschlägen nutzbar;
kleines Tuch oder zwei Kompressein in Chrysanthemen-Sud eintauchen
und auf die Augen legen; die Umschläge am besten kühl.
- gegen Leberentzündungen
- hemmt Wachstum von Krebszellen, vor allem in der Leber
- gegen Gicht
- gegen Müdigkeit
- gegen erhöhtes Cholesterin
Hier einige als medizinisch bedeutsam einzuschätzende Inhaltsstoffe und Wirkmechanismen von Chrysanthemum indicum...
Wirkstoffe der Blüten von Chrysanthemum indicum, die in einem Butanolextrakt gelöst werden konnten, zeigten in Versuchen eine starke entzündungshemmende Wirkung. Es wird vermutet, dass ein Teil der Isoflavone von chrysanthemum indicum dafür verantwortlich ist. Isoflavone sind sekundäre Pflanzenstoffe und die wichtigste Gruppe der Blütenfarbstoffe.
Wirkstoffe der Blüten von Chrysanthemum indicum, die in einem Methanolextrakt gelöst werden konnten, hemmten nachweislich die sog. Xanthine Oxidase Aktivität und zeigen somit einen Zusammenhang mit dem Harnsäurestoffwechsel und damit möglicherweise mit der Gichterkrankung.
Weitere Inhaltsstoffe der Chrysanthemenblüten:
Die Verbindung 1,8-Cineol: sie kommt z.b. auch in Eukalyptus und Lorbeer vor und wirkt bekanntermassen gegen Asthma und Heuschnupfen.
Campher: bekannt durch das Harz des Campherbaumes, welches für Räucherwerk benutzt wird; wirkt durchblutungsfördernd und schleimlösend und hilft beispielsweise bei Erkältungen, Rheuma, Neuralgien.
Borneol: ist eine chemische Vorstufe von Campher.
Anhand von Diffusionstests mit Inhaltsstoffen von Chrysanthemum indicum wurden antibakterielle Wirkungen gegen Staphylococcus aureus und Escherischia coli beobachtet. Es wird vermutet, dass unter anderem der Anteil von Campher und Borneol dafür verantwortlich ist.
Ein wässriger Auszug der Blütenköpfe zeigte in Versuchen eine Herzgefässe erweiternde und Blutdruck senkende Wirkung.
Eine Versuchsreihe mit Ratten und Humanzellen zeigte im Jahr 2009, dass die Wirkstoffe von Chrysanthemum indicum wachstumshemmend auf Lebertumorzellen wirken. Unter anderem gab z.b. eine Durchflusszytometrie den Nachweis, dass es unter Einwirkung von Chrysanthemum indicum zum Absterben von Leberkrebszellen kommt, und zwar ohne Schädigung von gesunden Zellen.
Quercitrin und Myricetin: gehören zur Gruppe der Flavonole und damit auch zu den sekundären Pflanzenstoffen; beide Stoffe wirken antioxydativ und verringern das Risiko von Prostatakrebs und Pankreaskrebs. Antioxydativ ist ein Stoff, der die freien Radikale im Körper reduziert und dadurch den Immunschutz erhöht.
Luteolin-7-glucosid, einem Flavonoidderivat, werden antiasthmatische und ebenso antioxydative, leberschützende und entzündungshemmende Wirkungen zugeschrieben.
In den Jahren 2008/09 wurden in Korea wissenschaftliche Versuche mit Mäusen und der Neurodermitiserkrankung gemacht. Die Mäuse wurden erst mit dem giftigen Stoff DNCB behandelt, wodurch sich dermatitis-Symptome bei den Tieren entwickelten. Eine der Kontroll-Gruppen wurde anschliessend mit Hydrocortison, eine andere mit hochdosierten Wirkstoffen von Chrysanthemenblüten behandelt. Beide Kontrollgruppen zeigten ähnliche Heilungsergebnisse, - die mit Chrysanthemenstoffen behandelte Gruppe jedoch ohne Nebenwirkungen. Bei anschliessenden Blutanalysen konnte in der Gruppe, die mit den Blüten behandelt wurde, unter anderem ein Abfall der Immunglobuline E festgestellt werden. Immunglobuline E sind Abwehrkörper aus dem Lymphgewebe. Sie sind auch bei der Entwicklung von Entzündungen und Allergien beteiligt.
...sind nicht bekannt. Dennoch empfiehlt sich eine gewisse Vorsicht bei Durchfall und bei Pollenallergien.
Bitte beachten Sie: Jovi's Asialaden will ausdrücklich keine Heilversprechen unterstützen, sondern Informationen aus naturheilkundlicher Tradition und moderner Wissenschaft wiedergeben. Sämtliche Angaben sind ohne Gewähr. Bei bestehenden Erkrankungen raten wir stets zu einer Absprache mit dem behandelnden Arzt. Bei Unverträglichkeitsreaktionen empfehlen wir, den Konsum des Nahrungsmittels bzw. der Heilpflanze abzusetzen oder genügend zu reduzieren.
Bildquellennachweis von oben nach unten:
Foto 1: chrysanthemum indicum; von Kenpei, Liz. s. Creative Commons Attribution 3.0 Unported
Foto 2: chrysanthemum indicum; von Stanislav Doronen; Liz. s. Creative Commons 2.5 USA (nicht portiert)
- Getrocknete Chrysanthemenblüten, 113 g pro Packung.
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