Jovi's Asialaden
in Braunau am Inn
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Ginseng wird in Asien seit mehreren Jahrtausenden wegen seiner großen positiven Auswirkung auf die Gesundheit verehrt und deshalb auch genannt:
Art und Vorkommen:
Mit der Bezeichung Ginseng ist in der Regel der Asiatische bzw. Koreanische Ginseng gemeint, botanisch Panax ginseng.
Es handelt sich dabei um eine 30 bis 60 cm hoch wachsende Staudenpflanze aus der Familie der Araliengewächse, zu denen auch unser einheimischer Efeu zählt.
Benutzt werden die langen, fleischigen Wurzeln, die allerdings nur sehr langsam wachsen. Das natürliche Vorkommen dieser Ginsengart ist hauptsächlich in den schattigen Gebirgs- und Wald-regionen Nordkoreas, Nordost-Chinas und Ostsibiriens. Inzwischen ist der wilde Panax ginseng jedoch fast ausgestorben.
Panax ginseng bzw. Koreanischer Ginseng ist nur eine von 11 bekannten Ginseng-Arten, mit Abstand jedoch die bekannteste und besterforschte Art. Ihm werden von einem Grossteil der Fachwelt noch vor dem Amerikanischen und dem Japanischen Ginseng die stärksten Heilwirkungen zugeschrieben.
Mit dem Koreanischen Ginseng nahe verwandt ist der Amerikanische Ginseng - Panax quinquefolius - der vor der Ausrottung seiner Wildbestände in den unberührten Wäldern Nordostamerikas und Ost-Kanadas wuchs und dort heute noch angebaut wird. Er soll jedoch weniger Ginsenoside aufweisen und damit eine geringere Menge an heilenden Stoffen. Andere Quellen sprechen davon, dass der amerikanische Ginseng sehr wohl fast genauso grosse Heilwirkungen habe, dass er aber im Gegensatz zum koreanischen Ginseng eher die sog. Yin-Energien und damit etwas mehr Entspannung und "Kühlung" fördere (s.u. --> positive gesundheitliche Wirkungen).
Weiterer naher Verwandter des Koreanischen Ginsengs ist: der Sibirische Ginseng - Eleutherococcus senticosus - aus den Wäldern Süd- und Südostsibiriens. Es heisst, er habe keine längere volksheilkundliche Tradition und seine Heilwirkung sei noch unerforscht. Daneben gibt es noch den Chinesischen Ginseng, Panax notoginseng, mit angeblich deutlich schwächerer Wirkung als der Koreanische Ginseng, und den Japanischen Ginseng, Panax pseudoginseng japonicus, der ebenso wie der Koreanische Ginseng eine lange heilkundliche Tradition hat, allerdings mit etwas anderen gesundheitlichen Indikationen und Wirkungen.
Wenn allgemein von Ginseng gesprochen wird, so ist jedoch in der Regel der Koreanische Ginseng gemeint. Und wie schon erwähnt ist er die verbreitetste, am besten erforschte und aller Wahrscheinlichkeit nach auch die heilkundlich bedeutsamste und wirksamste Art des Ginsengs.
Die Bezeichnung Ginseng stammt vom chinesichen Jen Shen: „die Kraft der Erde in der Form eines Menschen“. Der Name bezieht sich dabei auf die menschenähnliche Form, die die Wurzel häufig hat. Panax kommt aus dem Griechischen und bedeutet Allheilmittel.
In Korea selbst wird der wilde Ginseng Sansam genannt, der kultivierte Ginseng Insam.
Im deutschen Sprachgebrauch ist die Ginsengpflanze auch bekannt unter den Bezeichnungen Kraftwurzel, Samwurzel, Schinsengwurzel, Gilgen, Allheilwurzel.
Verwendung:
Die Wurzeln der kultivierten Ginsengpflanzen werden nach 4 bis 7 Jahren Wachstum geerntet und nach der Verarbeitung als Tee, Gemüse oder Arznei zubereitet und eingenommen.
Die wilden Ginsengwurzeln können natürlich sehr viel älter werden - bis zu mehreren Jahrzehnten - und entsprechend mehr Heilstoffe anreichern als die angebauten Pflanzen. Sie sind jedoch fast ausgestorben und nur noch für hohe Preise erhältlich.
Frischer Ginseng:
Die frische Ginsengwurzel ist nach der Ernte für ca. 1 Woche lang gut haltbar. Danach wird die Wurzel jedoch durch ihren hohen Feuchtigkeitsgehalt anfällig für Schimmel-bildung. Sie ist ohne weitere Behandlung für Transport und Lagerung wenig geeignet.
Geschmack und Zubereitung:
Die frische Ginsengwurzel eignet sich zum Verzehr als Gemüse. Sie kann in kleine Scheiben oder in Würfel geschnitten jeder Suppe, jedem Wok- oder Gemüsegericht beigegeben und kurz mitgebraten oder mitgekocht werden. Sie kann natürlich auch als Sud gekocht und getrunken werden oder z.b. längere Zeit in Alkohol eingelegt und wie Medizin schluckweise eingenommen werden.
Wer es mag, der kann den frischen Ginseng auch roh essen. Der Geruch erinnert ein wenig an Rettich. Der Geschmack beim Kauen ist süss-säuerlich und beim Abgang leicht bitter. Wird die Ginsengwurzel roh gegessen, dann wird sie in Korea und China dazu gerne in Honig eingetaucht. Schmeckt sehr gut! Wer es süss nicht so mag, dem empfehlen wir den frischen Ginseng in Soyasauce zu dippen und die Soyasauce vorher mit dem Saft von 1 bis 2 Limetten zu ergänzen, - schmeckt hervorragend!
Wie schon erwähnt, hält sich die frische Ginsengwurzel nur ca. 1 Woche. Da wir in Europa aber kaum Ginsenganbaugebiete haben, ist die frische Wurzel bei uns so gut wie nicht erhältlich.
Als weisser oder roter Ginseng hingegen sind die Wurzeln deutlich länger haltbar und können so problemlos für Handel, Transport und Lagerung genutzt werden.
Weisser Ginseng:
Der Weisse Ginseng wird fälschlicherweise oft gleichgesetzt mit der rohen frischen Wurzel. Genau genommen wird beim weissen Ginseng jedoch die frische Wurzel nach der Ernte noch leicht geschält und angetrocknet und dadurch erst bei entsprechender Verpackung für bis zu 2 Jahre haltbar gemacht. Durch die Schälung und Antrocknung wird die eher erdfarbene Wurzel weiss, - daher der Name Weisser Ginseng.
Geschmack und Zubereitung:
Der Weisse Ginseng schmeckt wie der frische Ginseng und wird wie dieser vor allem als Gemüse zubereitet. Er kann aber auch roh gegessen werden wie die frische Wurzel (s.o.) oder zur Teeherstellung gekocht werden (s.o.).
Roter Ginseng:
Der Rote Ginseng entsteht, wenn die frische Ginsengwurzel nach der Ernte mit heissem Wasserdampf behandelt und anschliessend an Luft und Sonne ausgiebig getrocknet und so für bis zu 10 Jahre haltbar gemacht wird. Der Rote Ginseng ist sehr hart und von rotbrauner Farbe. Die Farbe entsteht durch eine Reaktion zwischen dem Zucker und den Aminosäuren des Ginsengs unter der Einwirkung des Wasserdampfes. Der Rote Ginseng kommt stückchenweise verpackt oder auch in gepressten Blöcken auf den Markt.
Geschmack und Zubereitung:
Der rote Ginseng ist ideal für die Teezubereitung. Er eignet sich nicht für den rohen Genuss oder die Zubereitung als Gemüse. Die Wirksstoffe gehen durch den getrockneten Zustand sehr gut und leicht auf das Wasser über. Man giesst auf ein ca. 1 bis 2 Finger grosses Stück ca. 1 liter kochendes Wasser und lässt das Wasser 10 bis 30 min. ziehen, bis es dunkelbraun gefärbt ist. Der Tee kann danach sofort getrunken werden. Das Ginsengstück kann mehrmals überbrüht werden, - wenn die Zimmertemperatur nicht zu warm ist auch noch nach 1 oder 2 Tagen, im Kühlschranke deponiert sogar noch einen Tag länger.
Der Rote Ginsengtee schmeckt sehr erdig, leicht pilzig. Wem der Geschmack nicht liegt, dem empfehlen wir Mangosaft dazu zu mischen oder ein paar getrocknete Chinesische Datteln oder eine Hand voll Gojibeeren mit zu überbrühen. Diese Kombinationen schmecken sehr gut und unterstützen die Heilwirkung.
Taekuk Ginseng
Taekuk Ginseng ist ein Mittelding zwischen weissem und rotem Ginseng. Es sind in ganzen Stücken belassene Ginsengwurzeln, die direkt nach der Ernte kurz in kochendes Wasser (80 - 90 °C) getränkt und dann durch einen zweifachen Trocknungsprozess haltbar gemacht werden.
Taekuk Ginseng ähnelt optisch sehr dem frischen Ginseng. Die Wurzeln sind durch die Trocknung jedoch sehr hart und etwas verkleinert. Sie haben eine helle, leicht gelbbraune bis dunkelgelbe Farbe.
Der Taekuk Ginseng, manchmal auch Taeguk Sam genannt, hat seinen Namen von dem gleichnamigen koreanischen taoistischen Symbol "Taeguk", wie es auf der südkoreanischen Nationalflagge abgebildet ist. Taeguk ist das Zeichen der Harmonie in den Polaritäten. Es ähnelt sehr dem chinesischen Taiji-Symbol, bei uns bekannt als Yin-Yang-Symbol.
Geschmack und Zubereitung:
Taekuk Ginseng wird als Tee zubereitet, die Wurzel kann anschliessend nach dem Überbrühen und Quellen auch als Gemüse gegessen werden.
Der Duft des uns bekannten Taekuk Ginseng erinnert ein wenig an Rettich, mit - wie wir finden - einer feinen harzähnlichen Note, möglicherweise durch die natürliche traditionelle Verpackung in unbehandeltem Nadelholz. Der Tee schmeckt denn auch so wie er riecht: ein bisschen nach Rettich, ein bisschen nach frischer trockener Erde, ein bisschen nach Harz. Das Aroma ist verglichen mit frischem oder rotem Ginseng sehr fein, sehr rund und aromatisch. Der uns bekannte Taekuk Ginseng ist ca. 9 Jahre haltbar. Ein etwas mehr als fingergrosses Wurzelstück wird mit ca. 1 Liter kochendem Wasser überbrüht. Man lässt den ersten Aufguss mindestens 1/2 std. einwirken. Natürlich geht es auch länger, dann wird der Tee noch etwas stärker. Das Teewasser verfärbt sich dabei kaum, im Gegensatz zum Tee vom Roten Ginseng.
Es können insgesamt gut 3 bis 4 Aufgüsse vom selben Wurzelstück gemacht werden, über einen Zeitraum von 1 bis 2 Tagen, im Kühlschrank aufbewahrt auch einen Tag länger.
Das ist gut zu wissen, da ja die Herstellungskosten und damit auch der Kaufpreis der höherwertigen Ginsengwurzeln relativ hoch sind. Die Folgeaufgüsse müssen natürlich etwas länger ziehen, da die Konzentration der Wirkstoffe in der Wurzel immer mehr abnimmt.
Im Gegensatz zum Roten Ginseng kann der Taekuk Ginseng nach der Teeherstellung und Quellung auch aufgegessen werden, z.b. als Gemüse oder eingetaucht in Honig oder Soyasauce, ganz wie die frische Ginsengwurzel oder der Weisse Ginseng.
Weisser oder roter Ginseng?
Ob nun Weisser oder Roter Ginseng für die Gesundheit wirksamer ist, so heisst es, sei aus wissenschaftlicher Sicht noch nicht abschliessend geklärt.
Vorteile des weissen Ginsengs:
Der weisse Ginseng hat bei gleicher Wachstumsdauer einen höheren Gehalt an Ginsenosiden. Der Grund liegt darin, dass ein Teil der Ginsenoside beim Roten Ginseng durch die heisse Dampfbehandlung verloren geht.
Der Weisse Ginseng ist auch sehr gut zum direkten Verzehr geeignet und kann bestens in die Mahlzeiten integriert oder roh gegessen werden.
Vorteile des roten Ginsengs:
Für den Roten Ginseng lässt man die Wurzel mindestens 5 oder 6 Jahre wachsen bis sie geerntet wird. Für den Weissen Ginseng wird die Wurzel aus betriebsökonomischen Gründen oft auch schon früher geerntet. Je länger die Wurzel aber gewachsen ist, umso mehr Heilwirkstoffe hat sie eingelagert.
Beim Roten Ginseng gehen durch die Wärme der Dampfbehandlung zwar einige Ginsenoside verloren, dafür entstehen aber einige andere wertvolle bioaktive Stoffe neu.
Der Rote Ginseng bietet sich für eine kurmässige Einnahme von Ginsengtee sehr gut an, da die Wirkstoffe aus der stark getrockneten Wurzel leicht auf das Wasser übergehen.
Unser Fazit
Also....ob man nun Weissen oder Roten Ginseng vorzieht, ist aus unserer Sicht wohl auch sehr eine Frage der persönlichen Vorliebe. Entscheidend ist schliesslich auch, in welcher Form die Wurzel überhaupt verfügbar ist. Wir von Jovi's Asialaden haben jedenfalls mit beiden Varianten sehr gute Erfahrungen gemacht. Und auch traditionellerweise werden sowohl die Weisse als auch die Rote Ginsengwurzel gleichermassen gerne für Gesundheit und Heilung genutzt.
Wer die Wahl hat, kann auch mal den Taekuk Ginseng probieren. Er erinnert optisch und geschmacklich sehr an den frischen Weissen Ginseng und ist dennoch durch die Trocknung lange haltbar und sehr gut für die Herstellung des Heiltees geeignet.
die Geschichte des koreanischen Ginseng:
Erste Quellen weisen darauf hin, dass die Ginsengpflanze in der Bergwelt von Nordostchina, in der Mandschurai, schon vor 5000 Jahren bekannt war.
Vor 3000 Jahren, so wird vermutet, war das Sammeln der Wurzeln zu Heilzwecken in Koreas und Chinas Bergwäldern bereits weit verbreitet. Die Ginsengwurzel galt damals schon wie auch heute noch als Sinnbild für Gesundheit und langes Leben.
Erstmals schriftlich erwähnt wird Ginseng im klassischen Buch der chinesischen Kräutermedizin, dem Shen Nong Ben Cao Jing. Dies ist die älteste chinesische Schriftensammlung über Ackerbau und Heilpflanzen. Sie wurde nach dem Namen des legendären chinesischen Kaisers Shennong benannt. Shennong, wörtlich übersetzt "göttlicher Bauer", soll vor ca. 5000 Jahren gelebt und unter anderem als Lehrer für Ackerbau und Naturmedizin gewirkt haben. Er gilt auch als einer der "Gründerväter" der chinesischen Kultur. Sein Wissen wurde über viele Generationen mündlich weitergegeben und als Shen Nong Ben Cao Jing vermutlich in dem Zeitraum zwischen 300 v. Chr. und 200 n. Chr. erstmals schriftlich zusammengefasst. Das Orginalbuch ist zwar nicht mehr vorhanden, es gibt jedoch Abschriften davon.
In dem auch heute noch vielbeachteten Buch werden 365 medizinische Substanzen, darunter viele Heilpflanzen, vorgestellt und es wird beschrieben, wie sie bei insgesamt 170 verschiedenen Erkrankungen eingesetzt werden können.
In diesem Buch wird Ginseng als königliche Heilpflanze und als Speicher wertvoller Energien beschrieben. Es heisst dort, Ginseng werde dafür benutzt, die Zang Organe wieder herzustellen. Die Zang Organe, auch Yin Organe genannt, das sind in der TCM Leber, Herz, Milz, Lunge, Niere. Es heisst dort weiter, Ginseng beruhige den Geisteskern, reguliere die feinstofflichen und körperlichen Empfindungen, bremse Herzrasen, eliminiere schlechtes Chi, helle die Augen auf, öffne das Herz und schärfe den Verstand. Langandauernde Einnahme könne den Körper leicht machen und das Leben verlängern.
Vor ca. 2000 Jahren begannen auch die ersten Versuche, die Ginsengpflanze in Kulturen anzubauen, - damals noch durch Umpflanzen von wildem Ginseng. Die Pflanze war selten und wertvoll. Die Wurzeln durften nur von Königen bzw. Kaisern verwendet werden und waren sogar wertvoller und begehrter als Gold. Wer eine gewisse Menge wilden Ginsengs fand und dem König brachte, so ist überliefert, der hatte unter Umständen vom Lohn dafür sein ganzes Leben lang ausgesorgt.
Um 500 n. Chr. schrieb Tao Hong-ching das Werk Shen Nung Benz-hang ching, das "Arzneibuch des Himmlischen Landmanns". Hier wurden erstmals Details über Ginseng-wirkungen, Ginsengqualitäten und Ginsengrezepturen verbreitet.
Um 1000 n. Chr. gelang es dann erstmals Ginsengsamen zu gewinnen und zur Aufzucht zu nutzen. Doch die Kultivierung war noch schwierig und der natürliche Bestand an Gínsengpflanzen in den Bergwäldern ging durch die grosse Nachfrage in Ostasien immer mehr zurück.
Im 16. Jahrhundert wurde in Korea die erste grosse erfolgreiche Ginsengfarm aufgebaut.
Zur selben Zeit wurde auch der wilde "amerikanische" Ginseng, ein Verwandter des "koreanischen" Ginsengs, in Nordamerikas Bergwäldern von verschiedenen Indianer-stämmen genutzt. Bekannt ist, dass die Irokesen, die Menominee Indianer, die Cherokee und die Creek die Pflanze wegen ihrer kräftigenden und heilenden Wirkungen schon lange sammelten.
In der Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die indianische Nutzung des Ginsengs von amerikanischen Siedlern in Neuengland entdeckt. Die Siedler begannen nun ihrerseits die wilden Ginsengwurzeln zu sammeln und an China zu verkaufen, da dort die Nachfrage das inländische Angebot überstieg. Der Ginseng-Boom, mit dem die Siedler versuchten gutes Geld zu machen, wird von Historikern mit einem Goldrausch verglichen. Er führte dazu, dass der wilde Ginseng in Nordamerika im 19. Jahrhundert so gut wie ausgerottet wurde. Erst ab dem frühen 20. Jahrhundert gelang den Amerikanern dann der Anbau von Ginseng als Kulturpflanze.
Die Kultivierung von Ginseng ist sehr aufwendig und mühsam. Sie erfordert spezielle Kenntnisse, einen besonderen Boden und die richtigen Umweltbedingungen. Die Keimphase dauert 2 Jahre. Im 3. Jahr blüht die Pflanze. Ab dem 5. Jahr können die Wurzeln geerntet werden. Die Pflanzen müssen stets abgedeckt sein und dürfen nicht der direkten Sonne ausgesetzt werden, ähnlich so, wie die wilden Ginsengpflanzen im Schatten der Bäume und auf den sonnenabgewandten Nordhängen der Bergregionen wachsen.
Die weltweit grössten Anbaugebiete des koranischen Ginseng liegen auch heute noch in Nordkorea und Nordostchina. Vereinzelt wird er inzwischen auch in Mitteleuropa auf einigen Plantagen erfolgreich angebaut, so etwa in Deutschland und Österreich.
Nach Europa importiert wurde der koreanische Ginseng erstmals durch einen holländischen Kaufmann zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Das Interesse und die Nachfrage waren zu dieser Zeit in Europa aber noch gering. Lediglich in Frankreich war die Wurzel zu einem gewissen Grad als potenzförderndes Mittel bekannt. Ein französischer Jesuitenpater schrieb dann zu Beginn des 18. Jahrhunderts in einem Brief ausführlicher über die Ginsengpflanze und ihre vielseitigen Heilwirkungen. Der Brief wurde publiziert und verbreitet. Das Interesse Europas an der Heilpflanze wuchs.
Ab dem Ende des 19. Jahrhunderts wurde schliesslich die westliche wissenschaftliche Welt auf Ginseng aufmerksam. Um 1908 veröffentlichte ein amerikanischer Arzt aus Ohio eine erste langjährige Studie zu der Heilpflanze.
In den 1940er Jahren wurde auch in der damaligen Sowjetunion mit der Erforschung der Wurzel begonnen.
Europa folgte in den 1960er Jahren. Seither wurden mehrere Hundert Inhaltsstoffe analysiert. Man fand darunter eine Vielzahl biologisch aktiver Stoffe die komplex zusammenwirken und so unsere Gesundheit positiv beeinflussen. Am wichtigsten, so heisst es, sind die sog. Ginsenoside, eine Gruppe von ca. 150 hochwirksamen Substanzen die nur im Ginseng vorkommen und deren Wirkmechanismen auch weiterhin erforscht werden.
Inzwischen ist Ginseng aufgrund seiner nachgewiesenen Wirkungen als Heilpflanze auch von der westlichen Schulmedizin anerkannt.
Positive gesundheitliche Wirkung:
Ginseng wirkt lt. der traditionellen chinesischen Medizin heilend auf den Milzmeridian und den Lungenmeridian. Meridiane sind feinstoffliche, naturwissenschaftlich noch unerforschte Leitbahnen im menschlichen Körper, in denen das Qi, die universelle Energie, fliesst. Der Milzmeridian transportiert die aus der Nahrung gewonnene Energie zu den Lungen. Der Lungenmeridian nimmt das Qi aus der Atemluft auf. Ginseng fördert und belebt die Aufnahme und den Fluss des Qi im Menschen. Er unterstützt dabei besonders eine Balance zwischen den Yin- und Yangkräften. Die Yang-Energien stehen für Kraft, Wärme, Aktivität, die Yin-Energien für Entspannung, Kühle, Erholung. Eine Störung im Gleichgewicht dieser Kräfte führt zu körperlichem und psychischem Unwohlsein, zu Blockaden oder Schwächung und schliesslich zu Krankheit.
Ginseng hat bei alledem vor allem eine ausgleichende und harmonisierende Wirkung auf Körper, Geist und Organe, - mit einer leichten Betonung der Yang-Qualitäten beim koreanischen Ginseng und der Yin-Qualitäten beim amerikanischen Ginseng.
Die moderne Forschung führt die Heilwirkungen von Ginseng auf bestimmte Inhaltsstoffe zurück, die Ginsenoside. Es handelt sich dabei um verschiedene Steroid-Glykoside und Triterpensaponine, die ausschliesslich im Ginseng vorkommen und die wohl vor allem in ihrer speziellen Kombination die bekannten Heilwirkungen des Ginsengs entfalten. Bei diesen Ginsenosiden werden besonders 2 Gruppen hervorgehoben: Zum einen die Gruppe mit der organischen Verbindung Protopanaxadiol, wie z.b. die Ginsenoside Rb1, Rb2, Rc und Rd. Die zweite Gruppe besitzt die organische Verbindung Protopanaxatriol, wie z.b. die Ginsenoside Rg1, Rg2, Re und Rf. Viele dieser Verbindungen wurden und werden weltweit in aufwendigen Forschungsprojekten genauestens untersucht.
Insgesamt konnten bereits 150 verschiedene Ginsenoside aus verschiedenen Ginseng-Arten analysiert und bestimmt werden. 40 dieser Ginsenoside wurden beim Koreanischen Ginseng bzw. Panax ginseng gefunden.
Der Anteil von Ginsenosiden bei einer frischen 4 - bis 5-jährigen Wurzel liegt je nach Untersuchung und Anbau bei ca. 3 bis 5%, wobei die Wurzelhaare und Wurzelrinde generell doppelt so viel und etwas andere Ginsenoside speichern wie das Innere der Hauptwurzel. Mit jedem weiteren Wachstumsjahr nimmt der Gesamtgehalt an Ginsenosiden in der Wurzel zu. Bestimmte vereinzelte Ginsenoside nehmen mit dem Alter der Wurzel jedoch ab.
Um die Ginsengwurzel haltbar zu machen, wird sie mit heissem Wasserdampf und anschliessender Trocknung behandelt (--> Roter Ginseng). Forschungsarbeiten zeigen, dass sich dies auf die Zusammensetzung der Ginsenoside auswirkt. Beispielsweise geht das Malonylginsenosid des Weissen Ginsengs beim Roten Ginseng verloren. Dafür steigt beim Roten Ginseng der Gehalt an den Ginsenosiden Rh2 und Rs2. Insgesamt, so heisst es, nehme der Gehalt an Ginsenosiden bei der Herstellung des Roten Ginseng jedoch ab. Manche Untersuchungen wiederum zeigen, dass die Sonnentrocknung des Roten Ginseng zu chemischen Prozessen führt, die den Gehalt an Radikalfängern im Wurzelprodukt noch erhöhen.
Lt. der TCM wirkt der koreanische Ginseng generell:
- belebend und regenerierend
- ausgleichend und harmonisierend
- verjüngend und lebensverlängernd
Die Wurzel wird gerne eingenommen:
- bei Energiemangel, Erschöpfung, Rekonvaleszenz
der Zellstoffwechsel wird angeregt, die Schlafqualität wird verbessert,
geistige und körperliche Regeneration werden unterstützt,
vorhandene Energiereserven werden besser mobilisiert.
- bei Stress, Unruhe, Ängste, Nervosität, kalten Händen und Füssen
geistige und körperliche Ausgeglichenheit und Stabilisierung werden gefördert,
eine Überreaktion im Stresssystem wird ausgeglichen,
das vegetative Nervensystem wird beruhigt.
- bei Immunschwäche und genereller Krankheitsanfälligkeit
die Antikörperproduktion wird verbessert,
die Aktivität von Immunzellen wird unterstützt.
- bei Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen
die Gehirnaktivität wird angeregt, Gedächtnis und Konzentration verbessert.
- bei Impotenz
der Sexualhormonhaushalt wird unterstützt,
die Libido und die Sexualfunktion werden über das Gesamtbefinden gestärkt,
Spermien werden beweglicher und langlebiger.
- bei Herzproblemen, Blutdruckproblemen und Schwindel
die Herzkraft wird verstärkt,
zu hoher oder zu niedriger Blutdruck werden reguliert.
- gegen Demenz und Alzheimer
das antioxidative Schutzsystem wird unterstützt,
freie Radikale und Stoffwechselschlacken werden reduziert,
demenziellen Erkrankungen wird entgegengewirkt oder vorgebeugt.
- bei Krebserkrankungen
die gesamte Gesundheit und Abwehrkraft des Körpers wird gestärkt,
deswegen wird Ginseng gerne begleitend zu Chemotherapien
oder nach Krebs-Operationen eingenommen;
durch die Reduktion der freien Radikale im Körper untertstützt Ginseng
auch die Krebsvorsorge;
es gibt auch Hinweise auf eine spezifische Wirkung des Ginsengs
gegen Krebszellen.
- bei erhöhtem Blutzucker und Blutcholesterin
die gesamte Stoffwechsellage wird stabilisiert und ausgeglichen;
erhöhte Zuckerwerte und Fettwerte können reduziert werden;
bei bekanntem Diabetes mellitus ist eine Absprache mit dem behandelnden
Arzt zu raten.
Ginseng als Regulanz und Adaptogen:
Ginseng hilft dem menschlichen Körper, sich an belastende Situationen anzupassen bzw. diese auszugleichen. Hat jemand z.b. einen zu hohen Blutdruck, dann werden diejenigen Ginsenoside wirksam, die den Blutdruck durch Senkung normalisieren. Hat jemand einen zu niedrigen Blutdruck, dann kommen die Kreislauf anregenden Ginsenoside zur Geltung. Ist jemand sehr müde, dann wird er frischer, ist jemand unruhig und nervös, dann wird er entspannter und ausgeglichener.
Wissenschaftliche Untersuchungen geben den Hinweis, dass viele der positiven regulierenden Wirkungen des Ginsengs über die Hypophyse und den Hypothalamus im menschlichen Gehirn laufen sowie über die Nebennieren.
Der Hypothalamus ist ein 1 bis 2 cm grosser Abschnitt des Zwischenhirns im Bereich der Sehnervenkreuzung. Er ist Steuerzentrale des vegetativen Nervensystems und des Hormonsystems und spielt so für zahlreiche Körperfunktionen und geistig-psychische Abläufe eine grosse Rolle.
Die Hypophyse, bekannt auch als Hirnanhangsdrüse, ist kirschkerngrosses Nachbar- oder Anhangsorgan des Hypothalamus und unterstüzt diesen in seinen Funktionen.
Die Nebennieren sind Hormondrüsen am oberen Pol der Nieren und sind mit dem Hormonkreislauf und dem vegetativen Nervensystem gekoppelt. U.a. schütten sie in Stressituationen anregende Hormone aus und sind auch an der Produktion von Sexualhormonen beteiligt. Die Nebennieren sind über Regelmechanismen eng mit Hypophyse und Hypothalamus verknüpft.
Wissenschaftler vermuten, dass die Wirkstoffe des Ginsengs die Gehirn- und Nervenzellen aktivieren und das Zusammenspiel der Botenstoffe zwischen Hypothalamus, Hypophyse und Nebenniere unterstützen und harmonisieren. Dies macht sich z.b. so bemerkbar, dass der Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung erleichtert wird, unangenehme Stressymptome wie Herzklopfen, Unruhe und Ängste abnehmen und Ausdauer sowie Leistungsfähigkeit zunehmen.
Ginseng als anti-aging-Mittel:
Ginseng wird gerne als anti-aging-Mittel bezeichnet; dahinter steht u.a., dass seine Wirkstoffe in der Lage sind, die sog. freie Radikale, die reaktiven Sauerstoffspezies, im Körper zu reduzieren. Reaktive Sauerstoffspezies entstehen als Schlackenstoffe aus der Zellatmung in den menschlichen Körperzellen sowie durch Entzündungen, Umweltgifte und Zigarettenrauch. Sie sollen massgeblich an Alterungsprozessen und an der Entstehung von Krebserkrankungen beteiligt sein. Die Wirkstoffe des Ginsengs entschärfen freie Radikale, indem sie Elektronen abgeben und diese in die defekten Moleküle der freien Radikale einbauen. Diese haben dadurch keine zellschädigende Wirkung mehr.
Ginseng wirkt jedoch auch über weitere Mechanismen gegen Alterungsprozesse: Indem es z.b. die Cholsterinwerte senkt, verlangsamt es die Arterioskleroseentwicklung. Es aktiviert die Gehirntätigkeit und das Sexualhormonsystem, stärkt die Leber und fördert damit ihre wichtige Entgiftungsfunktion, erhöht die allgemeine körperliche Leistungsfähigkeit und unterstützt ein positives Lebensgefühl.
Ginsengwurzel zur Steigerung der Leistungsfähigkeit
- wissenschaftliche Tests:
Ginseng unterstützt die sportliche, geistige und berufliche Leistungsfähigkeit auf natürliche und harmonische Weise. Er fördert nachweislich die körperliche Kraftleistung, das geistige Konzentrationsvermögen sowie Ausdauer und Kondition.
Bei einer Studie mit 25 Sportlern über 6 Wochen hinweg wurde z.b. eindeutig festgestellt, dass unter Einnahme von Ginseng das Blut während körperlicher Anstrengung mehr Sauerstoff aufnehmen konnte, und die Plasma-Lactat-Werte und damit die Muskelübersäurung geringer wurden. Diese Versuche wurden in den vergangenen Jahrzehnten mit verschiedenen Testgruppen und an verschiedenen Forschungs-einrichtungen wiederholt. Es war stets ein ähnliches Ergebnis: Eine Erhöhung der Aufnahmefähigkeit von Sauerstoff im Blut und eine geringere Übersäurung der Skelettmuskulatur. Dies ist gleichbedeutend mit einer erhöhten körperlichen Leistungsfähigkeit, vor allem im Ausdauerbereich, und bedeutet auch eine schnellere Regenerationsphase nach der Leistungserbringung.
Bei einer 3-monatigen wissenschaftlichen Untersuchung von 60 Testpersonen im Alter von 22 bis 80 Jahren wurde unter anderem die Reaktionszeit auf Licht und Ton kontrolliert. Die Gruppe die Ginseng eingenommen hatte, zeigte eine deutlich schnellere Reaktionszeit als die Gruppe die Placebos eingenommen hatte. In der Selbsteinschätzung der Befindlichkeit gab die Gruppe mit Ginsengeinnahme auch an, dass sie eine deutlich gestiegene geistige und körperliche Leistungsfähigkeit, besseres Konzentrationsvermögen, grössere Lebensfreude und bessere Schlafqualität empfinde. Die Selbsteinschätzung der Placebogruppe lag weit darunter.
Bei einer weiteren Doppelblindstudie die in einem Altenheim durchgeführt wurde, erhielten 60 Senioren 100 Tage lang Ginsengpräparate bzw. Placebos. Bei der Ginseng-Gruppe konnte eine deutliche Abnahme von Nervosität, Schwindel, Schlaflosigkeit, Herzklopfen festgestellt werden. Gleichzeitig verbesserte sich bei dieser Gruppe signifikant das Kurzzeitgedächtnis, das psychische Befinden, sowie die Bewegungskoordination. Bei der Placebo-Gruppe konnten diese Veränderungen nicht festgestellt werden.
Ginsengwurzel bei verschiedenen Erkrankungen
(Die folgenden Informationen wurden von uns sorgsam aus verschiedenen wissenschaftlichen Quellen zusammengetragen. Für die Richtigkeit der Angaben übernehmen wir jedoch keine Gewähr. Im Falle einer Erkrankung empfehlen wir die Einnahme von Ginseng in Absprache mit dem behandelnden Arzt. Anmerkung Jovi's Asialaden.)
Diabetes mellitus (Blutzuckerkrankheit)
Bei mehreren wissenschaftlichen Tests mit Altersdiabetikern - diabetes mellitus Typ 2 - konnte unter Einnahme von Ginseng eine deutliche Senkung der Blutzuckerwerte nach den Mahlzeiten, eine Senkung der Nüchternblutzuckerwerte und eine leichte Senkung der Langzeitblutzuckerwerte (HbA1c) gemessen werden. Unter den Testpersonen waren sowohl oral eingestellte Diabetiker als auch insulinpflichtige Diabetiker. Bei einer Kontrollgruppe die ein Placebo erhielt, waren kaum Änderungen messbar. Die Tests wurden jeweils über 2 bis 3 Monate hinweg durchgeführt.
Es wurde festgestellt, dass die Ginsenoside Panaxatriol und Panaxadiol die ß-Zellen der Pankreas und damit die körpereigene Insulinproduktion stimulieren. Ausserdem unterstützt Ginseng den Blutzuckerabbau und die Glucoseaufnahme in das Körpergewebe. Das Ginsenosid Re unterdrückt das Fettstoffwechselenzym PPAR-y Protein und beeinflusst damit auch positiv den Blutzuckerstoffwechsel.
Hypertonie und Hypotonie (Blutdruckerkrankungen)
Das Ginsenosid Rb1 entspannt die Blutgefässe und senkt den Blutdruck. Das Ginsenosid Rg1 steigert den Blutdruck. Beide Wirkstoffe sind Gegenspieler und ergänzen sich in ihrer Wirkung. Es scheint, dass dasjenige der beiden Ginsenoside, das mehr benötigt wird, automatisch stärker seine Wirkungen im menschlichen Körper entfaltet.
Koronarinsuffizienz und Herzinsuffizienz (Herzerkrankungen)
Der bei diesen Erkrankungen häufig auftretende schädliche gefässverengende erhöhte Endothelinspiegel wird durch Ginseng reduziert. Die Synthese von herzstärkenden Stickoxyden wird durch Ginseng unterstüzt. Dazu kommt noch die positive Herzkranzgefässe erweiternde Wirkung des Ginsenosid Rb1.
Hypercholesterinämie (Erkrankung des Fettstoffwechsels)
Ginseng regt Enzyme an, die an der Verstoffwechslung von Fetten beteiligt sind. Wichtig ist dabei das Ginsenosid Rd. Das gesundheitsschädliche Cholesterin LDL wird nach Einnahme von Ginseng vermehrt durch die Leber abgebaut, das günstige Cholesterin HDL wird vermehrt produziert.
Thrombose-Neigung (Neigung zu Blutgerinnseln)
Das Ginsenosid Rg2 bremst die sog. Thrombozytenaggregation und hemmt dadurch die Entstehung von Blutgerinnseln. Es wirkt damit ähnlich wie die medikamentöse Blutverdünnung durch ASS oder Thromb ASS. Auch die Ginsenoside R0 und Rg1 bremsen die Bildung von Blutgerinnseln indem sie die Umwandlung von Fibrinogen zu Fibrin erschweren.
Allergien
Die Ginsengwirkstoffe vom Typ Protopanaxadiol bremsen die enzymatische Reaktion von Mastzellen bei Kontakt mit allergieauslösenden Stoffen wie Blütenpollen oder Tierhaaren. Dadurch wird eine allergische Reaktion vermindert.
Psoriasis und Dermatitis (Schuppenflechte und andere Hautentzündungen)
Vor allem das Ginsenosid Rh1 zeigt in Tests eine hemmende Wirkung auf verschiedene Hauterkrankungen. Es unterstützt zusammen mit anderen Wirkstoffen der Ginsengwurzel bei innerer und äusserer Anwendung die Heilung der Haut von Psoriasis und verschiedenen akuten und chronischen Hautentzündungen, Hautallergien und Hautreizungen.
Grippe und Erkältungen
Ginseng unterstützt die körpereigene Abwehrkraft. Die Ginseng-Wirkstoffe Panaxadiol und Panaxatriol z.b. regen die Bildung von Lymphozyten (= Untergruppe der Leukozyten) an. Der Wirkstoff Ginsan regt die Aktivität von Interleukin 1 und 12, sowie von Tumornekrosefaktor a und Interferon y an. Dies sind Signalstoffe, die die Immunabwehr gegen Viren ermöglichen und verstärken. Auch die Tätigkeit der Makrophagen, bekannt als Fress- oder Killerzellen (weitere Untergruppe der Leukozyten) wird durch die Wirkstoffe des Ginsengs angeregt.
Krebserkrankungen
In der Krebsforschung wurde herausgefunden, dass z.b. das Polysaccharid Ginsan und das Ginsenosid Rg3 hemmend auf solche Krebserkrankungen einwirken, die mit chronischen Entzündungen zusammenhängen.
Bei einer 1998 begonnenen Langzeitstudie mit über 4600 Menschen, die in einem koreanischen Ginseng-Anbaugebiet leben, wurde festgestellt, dass mit der Menge des Ginsengkonsums deutlich das Risiko einer Krebserkrankung sinkt. Ähnliche Untersuchungen mit ähnlichen Ergebnissen wurden schon zu Beginn der 90er Jahre gemacht.
Studien an amerikanischen Krebskliniken zeigten, dass die Einnahme von Ginseng als begleitende Therapie bei einer Krebserkrankung sehr hilfreich ist. Ginseng konnte wirksam gegen das Fatigue-Syndrom eingesetzt werden. Das Fatigue ist ein Zustand chronischer Erschöpfung, der viele Krebskrankheiten, Chemotherapien und Strahlentherapien begleitet. Ausserdem empfanden die Betroffenen eine Besserung in ihrem körperlichen Wohlbefinden und erfuhren einen besseren Schlaf, mehr Appetit und schnellere Gewichtszunahme. Labortechnisch konnte im Vergleich zu den Kontrollgruppen bei denjenigen Gruppen, die Ginseng eingenommen hatten, eine Besserung von Hämoglobin-, Immunglobulin-, Lymphozyten-, Thrombozyten- und Leberfunktionswerten festgestellt werden.
Bei einer 4-Jahres-Studie mit 1455 Brustkrebs-Patientinnen, konnte unter derjenigen Gruppe die regelmässig Ginseng eingenommen hatte eine deutlich höhere Lebensqualität und eine deutlich höhere Überlebensrate festgestellt werden.
Bei in-vitro-Versuchen (Labortests) konnte die hemmende Wirkung von Ginseng-Inhaltsstoffen auf Krebszellen nachgewiesen werden. Die Ginsengstoffe Panaxynol, Panaxydol und Panaxtriol wurden Zellkulturen mit Magenkrebszellen, Bindegewebs-krebszellen und Melanomkrebszellen beigefügt. Das Wachstum aller drei Krebs-zellkulturen konnte dadurch stark gehemmt werden. Die Wirkung war selektiv, d.h. gesunde Zellen wurden nicht beeinträchtigt.
Bei Versuchen mit Mäusen, bei denen durch schädliche Substanzen Hauttumore, Lungentumore und Eierstocktumore provuziert wurden, konnte mit Hilfe von oraler Gabe von Ginsengwirkstoffen deutlich die Anzahl der entstehenden Tumore reduziert werden. Auch hier zeigten sich keine Nebenwirkungen. Eine grosse Rolle spielt im Falle der Eierstocktumore wohl das Ginsenosid Rh2.
Unfruchtbarkeit und Störungen in der Sexualfunktion
Ginseng wird traditionell auch gegen Potenz- und Fruchtbarkeitsprobleme eingenommen.
Im Jahr 1995 wurde dazu in Korea eine mehrmonatige Studie mit 90 erektil gestörten Patienten, aufgeteilt in 3 Testgruppen, durchgeführt. Bei der Kontrollgruppe die Ginseng einnahm, konnte eine deutliche Verbesserung im Sexualleben festgestellt werden: Vorzeitiges Abschwellen des Gliedes beim Geschlechtsverkehr konnte zu 23%, und generell mangelhafte Einsteifung und Schwellung des Gliedes beim Geschlechtsverkehr konnte zu 50% beseitigt werden. Bei den Testpersonen, die der Placebo-Kontrollgruppe angehörten und bei den Testersonen die derjenigen Gruppe angehörten, die das Antidepressivum Trazodone erhielt, gab es deutlich weniger Besserungen. Auch empfanden 50% der Testpersonen, die Ginseng eingenommen hatten, eine verbesserte Libido, und 40% derselben Gruppe ein höheres Mass an Befriedigung im Sexualleben.
2002 wurde eine weitere klinische Studie in Korea durchgeführt: diesmal eine Doppelblindstudie an 45 Patienten mit erektilen Funktionsstörungen. Eine Doppelblindstudie besagt, dass weder der Patient noch der behandelnde Arzt wissen, wem ein Medikament (in diesem Fall Ginseng) und wem ein Placebo verabreicht wird. Es ist das übliche Testverfahren bei Medikamenten, durch welches bewusste oder un-bewusste Manipulationen ausgeschlossen werden sollen. Im vorliegenden Test erhielt die Ginseng-Gruppe 8 Wochen lang täglich 3 mal 900 mg Ginseng, die Placebogruppe erhielt stattdessen das Placebo. Nach der üblichen 2-wöchigen Auswaschphase, bei der keinerlei Mittel verabreicht werden, hat man die Gruppen ausgetauscht. Die vorherige Placebo-Gruppe erhielt nun ohne es zu wissen Ginseng, die vorherige Ginseng-Gruppe erhielt ohne es zu wissen das Placebo.
Eines der Ergebnisse der Studie war, dass 60% der Männer die jeweils Ginseng einnahmen ihr Sexualleben als verbessert empfanden. Es wird vermutet, dass die Wirkstoffe des Ginsengs über das Nervensystem eine bessere Durchblutung und Funktion des Penis ermöglichen.
Bei weiteren Studien wurden Menge und Qualität der Samenzellen von gesunden Männern und von Männern, die an Oligozoospermie (zu wenig Spermien) erkrankt waren, mit und ohne Einfluss von Ginseng beobachtet. Lt. der WHO hat der gesunde Mann eine Anzahl von mehr als 15 Millionen Spermien/ml Ejakulat. Im Test war nach 3 Monaten Ginsengeinnahme die Anzahl der Spermien bei den Gesunden von 62 auf 93 Millionen/ml angestiegen. Bei den an Oligozoospermie Erkrankten erhöhte sich die Zahl der Samenzellen von 5 auf 25 Millionen/ml. Auch die Beweglichkeit der Spermien wurde gemessen. Lt. der WHO hat der gesunde Mann mindestens 32% progressiv bewegliche Spermien. In der Testreihe erhöhte sich der Prozentsatz der beweglichen Spermien nach 3-monatiger Ginsengeinnahme bei den Gesunden von 62 auf 72% und bei den Erkrankten von 10 auf 40%. Bei beiden Gruppen wurde nach Ginsengeinnahme auch ein deutlicher Anstieg der Hormone Testosteron, FSH und LH gemessen. Testosteron wird in den Leydig'schen Zwischenzellen im Hoden gebildet und ist an der Reifung der Spermien beteiligt. FSH ist das follikelstimulierende Hormon, das bei Mann und Frau in der Hirnanhangsdrüse gebildet wird und beim Mann die Spermienbildung im Hoden, bei der Frau die Follikelbildung im Eierstock anregt. LH ist das luteinisierende Hormon, das beim Mann die Spermienreifung und bei der Frau die Follikelreifung und den Eisprung anregt.
Es wird vermutet, dass auch Fruchtbarkeit und Libido der Frau durch die Einnahme von Ginseng positiv beeinflusst werden können.
Wechseljahrbeschwerden
Ginseng wird auch gerne bei Beschwerden in den Wechseljahren empfohlen. Es kann hilfreich sein bei klimakteriumsbedingten Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Antriebslosigkeit, Depressionen, Kopfschmerzen, Schweissausbrüchen, Hitzewallungen und Libidorückgang sowie bei ähnlichen Symptomen nach einer Hysterektomie. Eine Hysterektomie ist eine teilweise oder völlige operative Entfernung einer Gebärmutter, meist wegen eines gutartigen Tumors, einer schwerwiegenden Menstruationserkrankung oder einer Endometriose (Erkrankung der Gebärmutterschleimhaut). Das Fehlen der Gebärmutter kann in manchen Fällen zu einer reduzierten hormonellen Aktivität in den Eierstöcken führen und dadurch Beschwerden verursachen, die denen der Wechseljahre gleichen.
Die hilfreiche Wirkung der Ginsengwurzel wurde in verschiedenen Testreihen mit betroffenen Frauen untersucht und bestätigt.
Nebenwirkungen des koreanischen Ginsengs
Schädliche Nebenwirkungen der Ginsengwurzel sind aus der volksheilkundlichen Tradition nicht bekannt. Auch die moderne klinische und wissenschaftliche Erforschung der Ginsengwurzel hat nach unserem Kenntnisstand keine schädlichen Nebenwirkungen des Ginsengs entdecken können.
Dies ist umso beachtlicher, als es schon viele Jahrzehnte lang zahlreiche und ausgedehnte Testreihen zu diesem Naturheilmittel gegeben hat und darüberhinaus in Ostasien schon mehrere Jahrtausende lang Erfahrungen mit der Heilpflanze gesammelt wurden.
Dennoch empfiehlt die traditionelle chinesische Medizin bei manchen Fällen von hohem Blutdruck und von Hitzewallungen eine gewisse Vorsicht mit der Einnahme von koreanischem Ginseng. In solchen Fällen ist der amerikanische Ginseng günstiger, da er ein wenig mehr die Yin-Energien und damit Beruhigung und Kühlung unterstützt.
Wegen des Einflusses der Ginseng-Wirkstoffe auf das Sexualhormon-System, sollte Ginseng während einer Schwangerschaft vorsichtshalber nicht eingenommen werden.
Wegen der leicht blutverdünnenden Wirkung der Wurzel empfiehlt es sich, diese einige Tage vor einer Operation besser wegzulassen.
Sollte es in seltenen Fällen nach Ginsengeinnahme zu Bauchweh, Übelkeit oder Durchfall kommen, dann empfiehlt es sich, probeweise die Dosis zu reduzieren oder den Geschmack und die Wirkstoffe mit Chinesischen Datteln oder Mangosaft fein abzurunden.
Bei Schlaflosigkeit und Unruhe nach Ginsenggenuss empfiehlt es sich, Dosis und Zeitpunkt der Einnahme zu ändern: also nach dem Essen statt vor dem Essen und morgens statt abends.
Bitte beachten Sie: Jovi's Asialaden will ausdrücklich keine einseitigen oder überzogenen Heilversprechen unterstützen, sondern Informationen aus naturheilkundlicher Tradition und moderner Wissenschaft wiedergeben. Sämtliche Angaben sind ohne Gewähr. Bei bestehenden Erkrankungen raten wir stets zu einer Absprache mit dem behandelnden Arzt. Bei Unverträglichkeitsreaktionen empfehlen wir, den Konsum des Nahrungsmittels bzw. der Heilpflanze abzusetzen oder genügend zu reduzieren.
Bildquellennachweis von oben nach unten:
Foto 1: Ginsengpflanze/Panax ginseng; von FloraFarm GmbH/Katharina Lohrie.
Foto 2: Panax ginseng, die Wurzel; ein Markt in Korea; von Richardfabi.
Lizenzbedingung für beide Fotos s. Creative Commons 3.0 Unported
Ginseng-Produkte in Jovi's Asialaden
- Ginseng-Chrysanthemum-Drink
180g Instanttee aus Ginsengwurzel und Chrysanthemenblüten.
Mit Rohrzucker fein abgerundet.
Produkt nicht auf der Abbildung.
- Artischocke-Ginseng-Tee
naturbelassene Mischung,
25 Teebeutel pro Packung; aus Vietnam.
- Roter getrockneter Koreanischer Ginseng, Kaesong Spezialität
500 g Nettogewicht pro Packung. Stark getrocknete Ginsengwurzeln,
im Block gepresst, ausschliesslich zur Verwendung als Tee.
- Frische Weisse Ginsengwurzeln, vacuumverpackt
Zur Zeit nicht verfügbar!
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