Jovi's Asialaden
in Braunau am Inn
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Art und Vorkommen:
Ingwer, botan. Zingiber officinale, ist eine mehrjährige krautige Waldpflanze aus der Familie der Ingwergewächse. Sie erreicht eine Wuchshöhe von 50 bis 100 cm und bildet grosse unterirdische äusserst aromatische Wurzelsprosse, die Rhizome. Diese werden als Gewürz, Tee und Heilmittel benutzt.
Der Ursprung der Pflanze wird in Indien und auf den Pazifikinseln vermutet. Heutzutage wird Ingwer in vielen tropischen und subtropischen Ländern Asiens angebaut. Hauptproduzenten sind Indien, China und Nigeria, in zweiter Reihe auch Länder wie Australien, Brasilien, Mexiko und Malaysia.
Die Ingwerpflanze braucht in den 7 - 10 Monaten ihres Wachstums bis zur Ernte Temperaturen um 30°C. In den ersten Monaten ist eine hohe Luftfeuchtigkeit günstig, in den letzten Monaten vor der Ernte unterstützt eine Trockenphase die verstärkte Bildung der Rhizome. In den Tropen sind diese Voraussetzungen gegeben, denn der langen Regenzeit folgt dort eine mehrmonatige trockene Periode, und die Temperaturen sind durchgehend sehr warm. In Europa, wo diese klimatischen Voraussetzungen fehlen, ist der Anbau von Ingwer als Nutzpflanze wenig erfolgreich.
Verwendung
- als frischer Kücheningwer:
Vorbereitung der frischen Wurzel
Der Ingwer, der als frische Wurzel in der Küche Verwendung findet, wird in der Regel nach einer Wachstumsphase von 7 bis 8 Monaten geerntet. Vor der weiteren Zubereitung wird die Wurzel gut abgewaschen und abgebürstet. Ist die Wurzel schon etwas älter, dann empfiehlt es sich, die angetrocknete Haut und eventuelle schadhafte Stellen abzuschälen. Das Fleisch sollte blass gelblich sein. Bräunliche Teile des Wurzelfleisches gehören entfernt.
Zubereitung als Tee
Der frische Spross kann als Tee zubereitet werden. Man nimmt dazu ein 1 bis 2 Daumen grosses Stück, raspelt es klein und übergiesst es mit ca. 1 Liter frisch gekochtem Wasser. Das Wasser lässt man 15 bis 30 min. ziehen, je nachdem wie stark der Tee sein soll. Dann giesst man den Sud ab. Die Wurzel kann mehrmals übergossen werden.
Zubereitung wie Gemüse
Die Ingwerwurzel kann aber auch wie Gemüse in Scheibchen oder Würfelchen geschnitten und den verschiedensten Fleisch-, Gemüse-, Reis-, Suppen- und Wokgerichten beigegeben werden. Die Würfelchen werden dazu nur kurz angebraten, angedünstet oder mit den Speisen kurz mitgekocht.
als Rohkost
Ingwer kann in sehr kleinen Mengen auch gut roh gegessen werden. Fein geschnitten bereichert er jeden Rohkostsalat mit seinem würzigen Aroma. Sehr beliebt ist feingeriebener Ingwer für Dressings, z.b. kombiniert mit Joghurt, Zitronensaft, Zucker, Salz, Curcuma, Pfeffer. Feingeriebener roher Ingwer oder kleingeschnittener kandierter Ingwer wird auch gerne Obstsalaten und Süssspeisen beigegeben.
Geschmack von frischem Ingwer
Der Geschmack von frischem Ingwer liegt, so könnte man sagen, zwischen Zitrone, Pfeffer und "holzartig". Er ist sehr voll, aromatisch und scharf. Zuviel rohen Ingwer sollte man nicht einnehmen, da die Schärfe sonst dem Gaumen und dem Magen nicht mehr bekommen.
einige traditionelle Zubereitungen von Ingwer
In Nordindien wird frischer Ingwer z.b. gerne zusammen mit Knoblauch und Zwiebel ganz klein gerieben, zu einer Paste verrührt und kurz angebraten. Diese Paste bildet dann eine Grundlage für viele Gemüse- und Fleischgerichte.
In Südindien wird Ingwer auf ganz ähnliche Weise verwendet; er wird dort mit Knoblauch, Chili und Curcuma vermengt.
Auf den Philippinen und Indonesien wird zu Fischgerichten gerne eine ganze Ingwerwurzel leicht zerstampft und dann kombiniert mit Curcuma, Kokosmilch, Zitronengras, Knoblauch, Salz und Pfeffer mit dem Fisch mitgekocht. Es lassen sich daraus sehr schmackhafte Fischeintöpfe oder auch Schmorsaucen bereiten.
Bei uns in Europa wird frischer Ingwer traditionell gerne für Marmeladen, Früchtebrot und verschiedene andere Backwaren verwendet. Seit vielen Jahrhunderten ist Ingwer in Europa traditioneller Bestandteil von Lebkuchen und auch von zahlreichen Currymischungen.
Haltbarkeit und Lagerung der frischen Ingwerwurzel
Die frische Ingwerwurzel kann zuhause an eher kühlem, trockenen und dunklem Platz gut ca. 2 Wochen aufbewahrt werden.
Wird sie in Küchenpapier eingewickelt und in luftdicht verschlossenem Gefäss in den Kühlschrank gelegt, dann kann man die Wurzel auch bis zu über 1 Monat aufheben. Manche gefrieren die Ingwerwurzel sogar ein. Allerdings sollte die Wurzel nach dem Wiederauftauen gut überprüft und schnell aufgebraucht werden.
Wer viel Ingwerwurzeln und einen kühlen Keller hat, der kann die Wurzeln in einem Eimer mit Sand eingraben und so über besonders lange Zeit optimal lagern.
Übrigens: Kleine Keimbildungen an den Rhizomen stellen generell keine Qualitätsminderungen des Ingwers dar, man sollte sie jedoch vor dem Verzehr entfernen. Grössere Keimsprossungen sollte man durch richtige Lagerung zu vermeiden suchen.
- als Gewürzpulver:
Um aus der Ingwerwurzel ein optimales Würzpulver zu gewinnen, wird die Pflanze erst nach einer Wachstumsphase von 8 bis 10 Monaten geerntet. Nach der Ernte werden die Knollen gut getrocknet und anschliessend zu Pulver gemahlen.
Das Ingwerpulver kann sehr gut als Ersatz für frischen Ingwer genommen werden. Wie dieser wird es für Getränke, Dressings, Salate, Süssspeisen, Fisch-, Fleisch-, Reis-, Gemüse- und Wokgerichte genutzt. Ingwerpulver ist im Gegensatz zur frischen Wurzel lange haltbar, es kann bei Zimmertemperatur gelagert werden, eine vorbereitende Verarbeitung entfällt. Aroma und Heilwirkung bleiben weitgehend erhalten.
Bereits die alten Römer und Griechen nutzten das Ingwerpulver gerne zum Kochen und im Mittelalter war das Pulver in ganz Europa populär.
- als fertige Ingwerspezialität:
Der süss-sauer eingelegter Ingwer (Gari) ist eine beliebte Beilage für Sushi.
Fertige Ingwer-Saucen werden für Eiscremes, Fruchtsalate, Chutneys, Grillfleisch und Suppen hergenommen.
Bekannte Ingwer-Süßspeisen sind kandierter Ingwer, Ingwerkonfitüren, Ingwerhonig, Ingwerpflaumen, karamellisierte Ingwer-Mandeln und Ingwer-Nüsse, Ingwerschokolade, Ingwerkekse, Ingwerbonbons.
Die wichtigsten Ingwergetränke sind neben Frischwurzel-Tee, Instanttee und Beuteltee noch Ingwer-Fruchtwein, Ingwer-Limonade, Ingwerbier und Ingwerlikör. Sehen Sie dazu weiter unten unseren Beitrag zu ginger beer und ginger ale.
- in Medikamenten:
Ingwer ist Wirkstoff von Medikamenten der Ayurvedamedizin (Indien), der TCM (China), der westlichen Kräuterheilkunde und neuerdings auch der westlichen pharmazeutischen Industrie. Als Pulver, Tinkturen, Tabletten oder Kapseln werden sie gegen eine Vielzahl von Erkrankungen und Symptomen eingesetzt.
In der Ayurvedalehre Indiens, Nepals und Sri Lankas wird Ingwer als vishwabhesaja beschrieben, als "universelle Medizin". Seit vielen Jahrhunderten wird dort die Wurzel pur oder in Kombination mit anderen Pflanzen oder Mineralien gegen zahlreiche verschiedene Beschwerden eingenommen.
Ein indisches Sprichwort sagt: "there is no tincture without ginger". Das Sprichwort zeigt, wie weitverbreitet die Anwendung von Ingwer in der Ayurveda ist. Es spiegelt auch wieder, wie es gerne zur Verstärkung der Heilwirkung anderer Pflanzen eingesetzt wird.
Auch in der traditionellen Medizin Chinas ist Ingwer eines der altbewährtesten und beliebtesten Heilmittel. Wie in der Ayurvedamedizin wird auch in der TCM Ingwer nicht nur als Einzelsubstanz sondern auch gerne in Kombination mit anderen Heilpflanzen gegeben. Es soll deren Aufnahme und Verteilung im Körper unterstützen helfen.
Im Europa des 20. Jahrhunderts war die Ingwerwurzel lange Zeit medizinisch höchstens als Heilkraut und Nahrungsergänzungsmittel anerkannt. 1997 wurde sie schliesslich mit den Indikationsbereichen "Dyspeptische Beschwerden" (Verdauungsbeschwerden) und "Verhinderung von Reisekrankheiten" in das deutsche Arzneimittelbuch aufgenommen. Entsprechende Präparate sind seither in Apotheken erhältlich.
Mehr zum Thema siehe unten, Geschichte des Ingwers.
die Geschichte des Ingwers:
Der Ingwer ist in Asien seit mehreren Jahrtausenden als Heilmittel bekannt.
Erstmals schriftlich erwähnt wird Ingwer im klassischen Buch der chinesischen Kräutermedizin, dem Shen Nong Ben Cao Jing. Dies ist die weltweit älteste Schriftensammlung über Ackerbau und Heilpflanzen. Sie wurde nach dem Namen des legendären chinesischen Kaisers Shennong benannt. Shennong, wörtlich übersetzt "göttlicher Bauer", soll vor ca. 5000 Jahren gelebt und unter anderem als Lehrer für Ackerbau und Naturmedizin gewirkt haben. Er gilt auch als einer der "Gründerväter" der chinesischen Kultur. Sein Wissen wurde über viele Generationen mündlich weitergegeben und als Shen Nong Ben Cao Jing vermutlich in dem Zeitraum zwischen 300 v. Chr. und 200 n. Chr. erstmals schriftlich zusammengefasst. Das Orginalbuch ist zwar nicht mehr vorhanden, es gibt jedoch Abschriften davon.
In dem auch heute noch vielbeachteten Buch werden 365 medizinische Substanzen, darunter viele Heilpflanzen, vorgestellt und es wird beschrieben wie sie bei insgesamt 170 verschiedenen Erkrankungen eingesetzt werden können.
Im Shen Nong Ben Cao Jing heisst es zum Ingwer, dieser sei scharf, erwärmend und schweisstreibend; er behandle wirksam Erkältungsprobleme im Bereich Hals, Bronchien und Lunge; er vertreibe Blockaden, die durch Witterung mit Wind und Nässe begünstigt worden sind; und er beseitige Verdauungsbeschwerden und üble Grüche aus Mund, Magen und Darm.
Um 500 v.Chr. sagt Chinas grosser Philosoph und Lehrer Konfuzius, dass Ingwer für ihn so wichtig sei, dass er ihn zu jeder Mahlzeit bei sich habe. Und um 400 v.Chr. wird Ingwer im indischen Epos Mahabharata erwähnt. In beiden Ländern galt die Ingwerpflanze schon früh als "Heilgeschenk Gottes" an die Menschen.
Zur Zeit der griechischen und römischen Antike wurde Ingwer von arabischen Kaufleuten über Indien und das Rote Meer zum Mittelmeergebiet transportiert. Der griechische Arzt Pedanios Dioscurides - er war gleichzeitg der berühmteste Pharmakologe jener Zeit - schrieb im 1. Jahrhundert n.Chr. in seinem damals viel beachteten homöopathischen Werk de Materia Medica, dass Ingwer wohltue und den Bauch warm und weich mache. Die Ingwerpflanze wurde zur Zeit des antiken Griechenlands und des antiken Roms als Heilpflanze und Gewürz in hohen Ehren gehalten. Mit dem Untergang beider Kulturen geriet die Pflanze in Europa vorübergehend in Vergessenheit.
Ab dem 11. Jahrhundert wurde Ingwer dann im mitteleuropäischen Raum als Küchengewürz beliebt und gerne für Süssigkeiten und Backwaren hergenommen. Der Ingwer war im Mittelalter teuer. Es hiess, dass ein Pfund Ingwer damals soviel kostete wie ein lebendes Schaf.
Die heilkundige Äbtissin Hildegard von Bingen (12. Jh.) und der berühmte Arzt und Philosoph Paracelsus (16. Jh.) kannten und nutzten Ingwer zur Behandlung von verschiedenen Erkrankungen. Hildegard von Bingen empfiehlt in ihren beiden medizinischen Werken Causae et Curae und Physika das Pulver der Ingwerwurzel zusammen mit Galgant (auch bekannt als Galanga oder Thai-Ingwer) und Zitwer (Wurzel des Ingwergewächses Curcuma zedoaria Roscoe) gegen Magen-Darm-Beschwerden und Verdauungsschwäche einzunehmen.
Im 16. Jahrhundert verbreitete sich der Ingwer auch in Afrika. Noch heute ist Nigeria das Land mit der weltweit grössten Anbaufläche für Ingwerpflanzen.
Im 18. Jahrhundert wurde in England das Ginger Beer (Ingwerbier) erfunden, bei welchem Bier unter Zugabe von Ingwer gebraut wird. Der Alkoholgehalt des Ingwerbiers lag damals bei 11%. Das Bier war sehr beliebt und verbreitete sich schnell in ganz USA und in Canada. In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde dann das erste alkoholfreie Ingwerbier entwickelt. Durch die Einführung der Prohibition (Alkoholverbot) in den Vereinigten Staaten im Jahr 1919 ging die Produktion des alkoholhaltigen Ingwerbiers dann immer mehr zurück. Heutzutage ist das Ingwerbier meist ein alkoholfreier Softdrink, der allerdings mehr Ingwer enthält als Ginger Ale und dadurch auch schärfer und intensiver schmeckt als dieses.
In den 1840er Jahren wurde in England und Irland das Ginger Ale erfunden, eine Ingwerlimonade die schnell grösste Popularität gewann und sich innerhalb weniger Jahrzehnte zum beliebtesten Erfrischungsgetränk Amerikas entwickelte, bis in den 1930er Jahren sein Rang von Coca-Cola abgelöst wurde. Bekannte Hersteller von Ingwerlimonaden sind heute Schweppes und Canada dry.
Der Ingwer als Küchengewürz und Heilpflanze geriet im 18. und 19. Jh. in Europa - mit Ausnahme von England - eher in Vergessenheit. Ab der Mitte des 20. Jh. gewann er jedoch erneut durch asiatische Einwanderer und ihre Kochkultur Aufmerksamkeit und wachsende Beliebtheit.
Seit den 1970er Jahren wurde Ingwer zunehmend Mittelpunkt zahlreicher wissenschaftlicher Studien an Universitäten, Labors, medizinischen Fakultäten und Forschungseinrichtungen. Länder wie Südkorea, Indien, Thailand, Taiwan, Oman beteiligten sich ebenso daran wie England, Deutschland, Dänemark und die USA.
1988 wurde die Ingwerwurzel in Deutschland offiziell als Heilpflanze anerkannt. 1997 wurde sie in das deutsche Arzneibuch aufgenommen.
Positive gesundheitliche Wirkungen:
Ingwer wird in der Kräuterheilkunde generell zum Erwärmen und Stimulieren genommen. Lt. der TCM wirkt Ingwer heilend bei Yang-Mangel, der sich durch Blässe, kalte Gliedmassen und chronische Müdigkeit zeigen kann. Die Wurzel unterstüzt die Meridiane von Lunge, Herz, Magen und Milz. Die Ayurveda-Medizin Indiens setzt Ingwer besonders gerne gegen Appetitlosigkeit, Leberentzündungen und Cholera ein.
Die Heilwirkungen die dem Ingwer zugesprochen werden im Einzelnen:
- schützt und hilft bei Frieren, Erkältung, Schnupfen und Husten
- regt Kreislauf und Stoffwechsel an
- stärkt den Magen, hilft bei Magengeschwür, hemmt helico bacter Befall
- wirkt Galle treibend, Darm anregend, beseitigt Blähungen
- gegen Appetitlosigkeit, Übelkeit, Reisekrankheit, Darminfekte
- gegen Kopfschmerzen
- lindert rheumatoide arthritis und Muskelschmerzen
Weitere gesundheitsfördernde Wirkungen von Ingwer, die in zahlreichen Untersuchungen und Laborversuchen bestätigt wurden:
- hilfreich gegen Durchblutungsstörungen und Arteriosklerose
- regt die Atemwege an, beseitigt Schleim und hilft gegen Asthma
- Cholesterin senkend
- hemmt Wachstum von Krebszellen
- steigert die Kontraktionskraft des Herzens
- unterstützt Entgiftungsprozesse im Körper
TIPP: Bei Frieren, Schnupfen, Husten, Erkältung: Frische Ingwerwurzel kleinraspeln, z.b. ein 3 Finger grosses Stück mit einem Liter kochendem Wasser übergiessen und ca. 20 min. abgedeckt ziehen lassen. Das Getränk schluckweise und gut warm trinken. Der Aufguss der Wurzel kann mehrmals wiederholt werden, bis das Aroma nachlässt. Das Getränk kann auch gut mit einem Schuss Fruchtsaft ergänzt werden, wie z.b. Apfelsaft, Orangensaft, Holundersirup, Guavesaft, Traubensaft.
Einige Wirkmechanismen des Ingwers und deren Erforschung
Entzündungshemmende Wirkungen
Die entzündungshemmenden Wirkungen von Ingwer sind schon seit vielen Jahrhunderten bekannt. Seit den 1970er Jahren wurden diese Wirkungen in zahlreichen Untersuchungen und Analysen von wissenschaftlicher Seite bestätigt.
Man fand heraus, dass Ingwer die Synthese von Prostaglandin unterdrückt, indem es die Enzyme Cyclooxygenase-1 und Cyclooxygenase-2 hemmt. Ausserdem unterdrückt Ingwer die Leukotriene Biosynthese indem es auch das Enzym 5-Lipoxygenase hemmt.
Was bedeutet nun dies?
Prostaglandine sind eine bestimmte Gruppe von Gewebehormonen, die bei Verletzungen und anderen Schädigungen vermehrt im lokalen Körpergewebe ausgeschüttet werden. Sie sind unmittelbar an der Entwicklung von Entzündung, Schmerzen und beschleunigter Blutgerinnung beteiligt. Wird diese Gewebereaktion - die ja an sich für die Heilung gut ist - unkontrolliert, überschiessend oder chronisch, können ernsthafte gesundheitliche Schäden und Beeinträchtigungen daraus entstehen, wie z.b. Gastritis, Magengeschwür, starke Erkältung oder rheumatoide Arthritis (Gelenksentzündungen). Die Ingwerstoffe helfen u.a. genau bei diesen Krankheitsbildern indem sie wie die Medikamente Acetylsalicylsäure (ASS, Aspirin), Diclofenac (Voltaren) und Ibuprofen die Enzyme Cyclooxygenase 1 + 2 blockieren. Im Gegensatz zu diesen Medikamenten haben die Ingwerwirkstoffe jedoch keine schädlichen Nebenwirkungen gezeigt.
Leukotriene sind mit den Prostaglandinen verwandte lokale Gewebshormone. Sie werden von bestimmten Leukozyten (weisse Blutkörperchen) freigesetzt, und zwar von den Mastzellen, den Granulozyten und Makrophagen. Die Leukotriene spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Asthma. Bestimmte Medikamente sind Leukotrienantagonisten, d.h. sie blockieren die Leukotriene und wirken dadurch gegen Asthma Bronchiale und Heuschnupfen. Ingwer-wirkstoffe, so fand man heraus, wirken auf sehr ähnliche Weise wie solche medikamentöse Leukotrientantagonisten.
Krebshemmende Wirkungen
Bei einem Versuch mit Mäusen, die intravenös Melanomzellen (Hautkrebszellen) verabreicht bekamen, konnte nach Gabe des Ingwerwirkstoffes (6)-Gingerol die Häufigkeit von Lungenmetastasierungen reduziert werden. Bei in vitro Versuchen mit (6)-Gingerol konnte man beobachten, wie der das Krebswachstum fördernde Faktor VEGF blockiert wurde. Der Vascular Endothelial Growth Factor unterstützt die Angiogenese (Gefässbildung) eines Tumors, und damit seine Ausbreitung und sein Wachstum. Seine Blockierung hemmt auch das Weiterwachsen des Tumors.
Auch das Enzym Cyclooxygenase-2 (s.oben) steht in engem Zusammenhang mit der Entstehung von Krebstumoren wie z.b. dem Plattenepithelkarzinom (zweithäufigster Hautkrebs) und wird nachweisslich durch die Ingwerstoffe (6)-Gingerol und (6)-Paradol gehemmt.
Muskelschmerz hemmende Wirkungen
Vor wenigen Jahren wurden 74 Studenten einer amerikanischen Universität 11 Tage lang einer intensiven Muskelbeanspruchung unterzogen. Die Studenten wurden in 3 Gruppen aufgeteilt, von denen eine Gruppe rohen Ingwer einnahm, eine zweite Gruppe gekochten Ingwer und die dritte Gruppe ein Placebo. Die beiden Gruppen die Ingwer erhielten gaben zu 25% weniger Muskelschmerzen an als die Placebogruppe. Ob die Testpersonen rohen oder gekochten Ingwer einnahmen, schien dabei keinen Unterschied zu machen.
Blutzucker senkende Wirkungen
Im Jahr 2012 wurden die Ergebnisse einer 3jährigen Forschungsarbeit an der University of Sydney vorgelegt. Es wurden dort Versuche an lebenden Muskelzellkulturen gemacht, um einen wissenschaftlichen Beweis für die Blutzucker senkende Wirkung von Ingwer zu erbringen.
Man fand heraus, dass die Gingerole, die Hauptwirkstoffe des Ingwers, die Anzahl der GLUT-4-Proteine (Glucosetransporter Typ 4) auf der Oberfläche der Muskelzellen erhöhen und so den Transport von Glukose in die Muskelzellen unterstützen. Normalerweise ist es das Insulin, dass die Zahl der Glut-4-Proteine in der Zellmembran erhöht und dadurch im Gefolge die Glukosemoleküle in das Innere der Zelle schleust. Die Versuche zeigten den Mechanismus, wie Ingwerwirkstoffe auch ohne Insulin die Blutzuckerspiegel senken können. Ein dafür besonders verantwortliches Ingwer-Protein konnte isoliert und analysiert werden.
Blutfettsenkende und vor Arteriosklerose schützende Wirkungen
Im Jahr 1999 veröffentlichte das medizinische Forschungszentrum in Haifa, Israel, einen Bericht über die Wirkung von Ingwerextrakt bei apolipoprotein-E-defizienten Mäusen , d.h. bei Mäusen mit einer genetisch angelegten Fettstoffwechselstörung, wie sie auch bei vielen Menschen vorkommt.
Bei dem Versuch wurden 60 Mäuse in 3 Gruppen aufgeteilt. Gruppe 1 erhielt täglich eine Flüssigkeit mit 0,25 mg Ingwer pro Tier. Gruppe 2 erhielt 0,025 mg Ingwer. Gruppe 3 erhielt ein Placebo und war die Kontrollgruppe. Nachdem 10 Wochen so verfahren wurde, nahm man den Tieren Blut ab und ermittelte die verschiedenen Blutfettwerte.
Die Tiere der Gruppe 1 hatten 27% weniger Triglyceride im Blutplasma als die Kontrollgruppe und etwas weniger als die Gruppe 2. Das Plasma-LDL-Cholesterin, bekannt als das sog. "schädliche" Cholesterin, war in der Gruppe 1 um 53 % reduziert gegenüber der Placebogruppe und auch um einiges geringer als bei der Gruppe 2. Die neuere Forschung hat gezeigt, dass das schädlichste und die Arteriosklerose am meisten beschleunigende Fett im Blut das oxidierte LDL-Cholesterin ist. Dieses Ox-LDL war bei der Testgruppe 1 um 47 % reduziert.
Dann wurden die Mäuse getötet und unmittelbar seziert, um sklerotische Veränderungen an der Aortawand zu vergleichen. Die Mäuse die 0,25 mg Ingwer pro Tag bekommen hatten, wiesen 44 % weniger Arterioskleroseveränderungen an der Aortawand auf als diejeingen Mäuse, die keinen Ingwer erhielten.
Nebenwirkungen und Unverträglichkeiten
WICHTIG:
Ingwer sollte nicht eingenommen werden bei Schwangerschaft, Regelblutung und vor Operationen! Studien belegen, dass die Wirkstoffe der Wurzel blutverdünnend wirken und Wehen fördern können.
Ausnahme: Bei ganz bestimmten Schwangerschaftsfällen wird von ayurvedischen Ärzten die Einnahme von Ingwerwurzel bewusst empfohlen. Ohne fachkundige Begleitung sollte man davon jedoch besser Abstand nehmen.
Manche Personen reagieren auf die Einnahme von Ingwer mit Magendrücken oder Magenschmerzen. Da Ingwer bekanntermassen stark heilend auf den Magen wirkt, empfehlen wir, den Verzehr von Ingwer evtl. nur vorübergehend zu pausieren und es nach ein paar Tagen oder Wochen vielleicht noch einmal zu probieren. Nehmen Sie dann jedoch etwas weniger Ingwer und trinken Sie ihn nicht auf leeren Magen. Versuchen Sie den Ingwertee auch mal mit etwas Fruchtsaft dazu. Es eignen sich dafür besonders Apfel-, Orangen-, Guave-, Trauben-, und Holundersaft. Die Schärfe des Ingwers wird dadurch gut gebunden, das Aroma des Getränks ist in diesen Kombinationen besonders frisch und wohlschmeckend.
Bitte beachten Sie: Jovi's Asialaden will ausdrücklich keine Heilversprechen unterstützen, sondern Informationen aus naturheilkundlicher Tradition und moderner Wissenschaft wiedergeben. Sämtliche Angaben sind ohne Gewähr. Bei bestehenden Erkrankungen raten wir stets zu einer Absprache mit dem behandelnden Arzt. Bei Unverträglichkeitsreaktionen empfehlen wir, den Konsum des Nahrungsmittels bzw. der Heilpflanze abzusetzen oder genügend zu reduzieren.
Bildquellennachweis von oben nach unten:
Foto 1: Ingwerwurzel; von Jovis Asialaden
Foto 2: Ingwerpflanze; von kahanaboy; Morguefile free foto; Liz. s. http://www.morguefile.com/license/morguefile
Ingwer-Produkte in Jovi's Asialaden
- Frische Ingwerwurzel:
loser Verkauf
- Instant Ingwertee:
380g pro Dose, Marke: Gingen Formula 3; reiner Ingwer mit braunem Zucker.
- Ingwerbonbons:
Marke Agel, 125g und Marke Teng Teng Hai, 60g, jeweils süss-scharf.
- Kandierte Ingwerscheiben:
Marke PSP, 125g, süss-scharf.
- Eingelegter Ingwer:
in Essig eingelegt, z.b. für Sushi, Marke Thai Dancer;
Nettogewicht 50g und 454g jeweils im Gla
- Ingwerpulver:
als Würzpulver, 100g-Pack, reiner gemahlener Ingwer.
- Ingweröl:
Für die innere und äussere Anwendung, zum Kochen und für die Therapie.
Mit Anteilen von Rapsöl und Sojabohnenöl. In 150 ml Flaschen.
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Weitere Lebensmittel, denen in Asien eine grosse
gesundheitliche Wirkung zugeschrieben wird:
Ginseng
Chrysanthemen-Tee
Goji-Beeren
Lin Zhi / Reishi
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